still, sanft und tiefenwirksam

YIN YOGA

Yin Yoga wird vorwiegend im Sitzen oder Liegen praktiziert. Hierbei werden die Haltungen über eine längere Zeitspanne (i.d.R. 3-5 Minuten) ohne aktive Muskelkraft gehalten. In dieser Zeit heißt es „nichts tun“, loslassen und sich ganz der Haltung hingeben.

  • Auf körperlicher Ebene werden durch das lange Verweilen in diesen Positionen (āsanas) Bänder, Sehnen und Gelenke, vor allem aber das tiefliegende Bindegewebe (Fasziengewebe), welches unseren gesamten Körper durchzieht, aktiviert und gedehnt. Mangelnde Bewegung, falsche Haltungsmuster oder Verletzungen führen sehr oft dazu, dass das Bindegewebe im Körper verklebt bzw. verfilzt – und es dadurch zu einem Gefühl von Verspannung und Schmerzen (z.B. Rückenschmerzen) kommt. Durch die gezielten und perfekt aufeinander abgestimmten Yin Yoga-Übungen erhält das Gewebe mehr Flexibilität und Spannkraft und wird so wieder mit frischen Nährstoffen versorgt. Zudem werden hierbei die Gelenke geöffnet und die inneren Organe stimuliert.
  • Auf energetischer Ebene wird der Energiefluss angeregt und harmonisiert, Blockaden werden in den Meridianen (Energieleitbahnen im Körper) gelöst. Aus diesem Grund wirkt Yin Yoga wie eine Akupunktursitzung – nur ohne Nadeln.
  • Auf psychischer Ebene verhilft das lange Verweilen in den Positionen zu einer tiefen Selbstwahrnehmung und Entspannung. Man lernt, aufkeimende Gefühle anzunehmen, alte Denkmuster loszulassen und gelangt so zu mehr Selbstakzeptanz und innerem Frieden. Yin Yoga ist ein meditatives Annähern an uns selbst.

Yin Yoga – eine Verbindung verschiedener Traditionen

Yin Yoga, wie wir es heute im 21.Jahrhundert praktizieren, verbindet jahrhundertaltes, traditionelles Yogawissen mit Konzepten des chinesischen Taoismus und Erkenntnissen aus der westlichen Wissenschaft.

  • neueste Erkenntnisse über die Anatomie und Funktionsweise des Körpers (Faszienforschung, Neuroplastizität usw.)
  • Energiesystem des Taoismus (Qi/Chi, Meridiane), Lehre der fünf Elemente/Wandlungsphasen
  • Energiesystem des Yoga (Prana, Nadis, Chakras), Yoga- und buddhistische Philosophie

Ursprung & Geschichte

Obwohl Yin Yoga vermutlich schon seit vielen Jahrhunderten existiert, gibt es eine Art Geschichte und Ursprung des modernen Yin Yoga. Diese beginnt beim Kampfsportler Pauli Zink, der zur Vorbereitung auf seine aktive Kung Fu-Praxis, Taoistisches Yoga praktizierte. 1987 wurde der Amerikaner Paul Grilley über einen TV-Bericht auf den äußert flexiblen Kampfsportler aufmerksam. Grilley, der Anatomie studierte, hatte schließlich die Idee, eigene Taoist Yoga-Stunden anzubieten, in welche er sein Wissen über den menschlichen Körper einfließen lassen konnte. Hinzu kamen die umfangreichen Forschungsergebnisse des japanischen Gelehrten Dr. Hiroshi Motoyama über das japanische und indische Energiesystem. Eine Schülerin von Paul Grilley – Sarah Powers – hatte schließlich die Idee, diesen sanften Yogastil in Yin Yoga umzubenennen.

.

.

.

Ich atme ein und komm zur Ruhe. Ich atme aus und lächle. Heimgekehrt in das Jetzt, wird dieser Moment ein Wunder. Thich Nhat Hanh